Wie kann ich mir selbst verzeihen?
Wenn Schuld und Scham an uns nagen.
Das Leben ist eine Spielwiese, wo wir unentwegt Erfahrungen sammeln. Es ist ein Forschungsfeld ohne festgelegtes Drehbuch. „Trial and Error“ (zu deutsch: Versuch und Fehler) bedeutet: aus Fehler lernen und Dranbleiben, bis man Schritt für Schritt weiter kommt. Das gilt nicht nur in der Forschung, sondern genauso im Leben. Wir Wachsen durch Ausprobieren. Und Fehler zu machen ist ein Teil davon.
Es gibt Fehler, die kann man richtigstellen. Offen zu seinen Fehlern zu stehen und sie zu korrigieren ist die korrekte, gesunde Fehlerkultur. Ja, es braucht Mut dazu. Und Integrität. Und es ist das einzig Richtige, auch wenn dieser offene Umgang mit Fehlern leider (noch) nicht überall Standard ist.
In diesem Blog geht in erster Linie um Fehler, die eigentlich gar keine Fehler sind, sondern das unterschwellig nagende Gefühl, nicht zu genügen oder falsch zu sein. Wie können wir Gefühle wie Schuld und Scham aus unserem System lösen und in Frieden kommen mit unsere Geschichte?
Der Schlüssel dazu ist, sich selbst zu verzeihen.
Wir haben kein Handbuch für unser Leben bekommen, keine Bedienungsanleitung für eine erfüllte Beziehung und auch nicht für die Kindererziehung. Wir hatten in unseren Eltern Vorbilder, die ebenfalls Fehler machten, und wir wurden in unserer Kindheit geprägt.
Als Kinder dachten wir, dass wir alle Handlungen, Reaktionen und Gefühle unserer Eltern verursachen würden. Darum sind oftmals Gefühle von Schuld und Scham in unserem System gespeichert und schwingen immer noch in uns weiter.
Als Erwachsene können wir diese Gefühle manchmal gar nicht fassen, so subtil wirken Schuld und Scham in unserem Unterbewusstsein. Wir stellen vielleicht extrem hohe Ansprüche an uns selbst und tolerieren bei uns kaum Fehler. Oder wir machen uns unbewusst dauernd Vorwürfe oder fühlen uns nicht wohl in unserer Haut. Wir sind leicht zu verunsichern durch andere Menschen oder opfern uns gerne auf …um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Scham ist das Gefühl, nicht richtig zu sein. Es ist sehr komplex und hat ganz verschiedene Ausprägungen und Facetten. Es bezieht sich nicht nur auf den Körper oder auf offensichtlich peinliche Situationen. Es kann auch sehr subtil und kaum greifbar sein.
Schuld ist das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben. Manchmal wird dieses Gefühl aktiviert, ohne dass wir neutral und objektiv betrachtet einen Fehler gemacht haben. Wir haben dann vielleicht jemanden durch unser (für uns stimmiges!) Handeln enttäuscht, oder wir handeln gegen alte, undienliche Muster…Unser System reagiert auch auf unbewusste Trigger.
In meiner Praxis sehe ich immer wieder, dass sich jemand unbewusst schuldig für Dinge fühlt, wo keine Schuld ist, und so sein Aufblühen blockiert. Dann muss ich zuerst diesen inneren Widerstand lösen, ehe wir an seinem oder ihrem Thema arbeiten und den Herzensweg frei legen können.
Mit folgender Technik kannst auch Du Dein System einfach und effizient klären:

Sich selber Verzeihen
Klopfe den Vergebungspunkt auf dem Nagelfalz Deines Zeigefingers. Klopfe so lange, bis sich Dein System entspannt und Du Dich freier fühlst.
Sprich dazu Sätze der Vergebung wie:
💫 Auch wenn ich nicht weiss wie, vergebe ich mir jetzt auf tiefster Ebene für …
💫Ich bin nicht perfekt, und das ist ok. Ich vergebe mir dafür, dass ich Fehler mache.
💫Ich verzeihe mir, dass ich mich immer wieder schuldig fühle und schäme, wenn ich meinem Herzen folge. Ich lasse diese Gefühle jetzt auf tiefster Ebene los. Ich sehe, dass es alte Muster sind, die mir jetzt nicht mehr dienen. Ich entscheide mich bewusst, meinem Herzen zu folgen. Auftauchende Gefühle von Schuld und Scham nehme ich liebevoll wahr und lasse sie liebevoll wieder gehen. Danke.
Und was ist mit Fehlern, die nicht einfach wieder gut gemacht werden können? Wie kann man sich selbst verzeihen und in Frieden kommen damit? Das kann man nicht so allgemein beantworten, denn die mögliche Bandbreite ist riesig. Ist mir ein meine kostbare Lieblings-Vase kaputt gegangen, weil ich unachtsam war oder mache ich mir Vorwürfe, weil ich meinen Kindern nicht immer das geben konnte, was sie gebraucht hätten, oder…? Aus Fehlern lernen, damit in Frieden kommen und weitergehen gilt auch hier. Konkret können folgende Elemente hilfreich sein:
💫Tatsache und die damit verbundenen Gefühle annehmen: ich habe Fehler gemacht und fühle mich schuldig.
💫Ein klärendes Gespräch, wo man ehrlich ausspricht, wie leid es einem tut. Fall das 1:1 nicht möglich ist, kann ein Ritual oder Ähnliches helfen.
💫Schattenabeit: in die eigenen Verletzungen eintauchen und einen Weg finden, mit dieser Schuld gesund umzugehen
💫Persönlichkeitsentwicklung: über das alte Ich hinauswachsen
💫Sich selber verzeihen
In meinen Ho’oponopono Ahneritualen (ein besonderes Vergebungsritual) nehmen immer wieder auch Menschen teil, die Unverzeihliches erlebt haben.
Jemandem zu verzeihen bedeutet nicht, die Tat gut zu heissen und die Person von jeglicher Schuld loszusprechen. Es bedeutet, Frieden zu schliessen mit der eigenen Geschichte und den Lebensweg bewusst und frei weiter zu gehen.
Das gilt für beide Seiten. Verzeihen befreit. Denn sonst bleiben wir in der Vergangenheit gefangen und drehen im Kreis.
💫💫💫
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